Warum Ellbogendenken im Job ins Abseits führt
Konkurrenzdenken im Job kann schnell zu Feindseligkeit führen.
Wer in Gorillamanier auftritt, hat bald wenig Freunde im Büro: Ellbogendenken bringt einen im Beruf nicht wirklich weiter. Fairness hingegen verspricht Erfolge beim Ringen um die eigene Position.
Der Chef lobt einen Kollegen? Bei einigen geht im Kopf die rote Alarmlampe an: Konkurrenz! Wieso lobt er mich nicht? Was hat der andere, was ich nicht habe? Solche Gedanken dürften viele von der Arbeit kennen. Denn im Beruf messen wir uns ständig mit anderen. Das kann leicht zu Neid und Missgunst führen.
Und es löst schnell eine Art Abwehrreflex aus: Die Kontrahenten fahren die Ellbogen aus und versuchen, den anderen auszustechen. Wenn der Konkurrenzkampf so ausartet, kann das andere aber schnell nerven – und bringt einen selbst nicht unbedingt weiter.
Regeln müssen eingehalten werden

Es komme aber darauf an, die Regeln des Fair Play einzuhalten – und nicht zu foulen.
Dem anderen ein Bein zu stellen, sei daher die falsche Devise.
Denn selbst wenn sich jemand dadurch etwa im Rennen um eine Beförderung durchsetzt, entpuppt sich das hinterher leicht als Pyrrhussieg. „Die Ellbogen auszufahren, macht einsam.“ Denn der Gewinner stehe hinterher alleine da. Liefern zwei sich ständig vor den anderen einen Hahnenkampf oder machen sich in einem Zickenkrieg hinterrücks schlecht, geht das nicht nur den anderen auf den Geist.
Sie machen sich auch selbst schnell unglücklich durch das ständige Vergleichen. „Es gibt immer jemanden, der besser ist“, erläutert Bergauer. Wer sich das ständig vor Augen führt, erreicht nur eins: „Das Selbstbewusstsein geht in den Keller.“
Das zeigt auch: Konkurrenzdruck wird nicht nur von außen geschürt, er entsteht ebenso im Kopf. Der Kollege ist mittags schon doppelt so weit mit seiner Arbeit wie man selbst?
Schlimmstenfalls wird das gleich als Kriegserklärung aufgefasst. Dabei will der Kollege vielleicht nur früher Feierabend machen. Und wenn der Chef eine interessante Aufgabe an einen anderen vergibt, fühlen manche sich gleich zurückgewiesen.
„Man interpretiert das schnell falsch“, sagt Bergauer. „Da darf man sich nicht verrückt machen lassen.“
Lesen Sie hier den gesamten Artikel in der WELT